Dienstag, 20. Februar 2018

Muttersprachlicher Unterricht für mehr als 900 Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund

Presseinformation des MBJS, der Integrationsbeauftragten des Landes Brandenburg und der RAA Brandenburg

Bewerten Sie diesen Artikel:
Keine Bewertung

Am 21. Februar ist Internationaler Tag der Muttersprache, von der UNESCO als Gedenktag zur „Förderung sprachlicher und kultureller Vielfalt und Mehrsprachigkeit“ ausgerufen. Aus diesem Anlass machen Bildungsministerin Britta Ernst und die Integrationsbeauftragte des Landes Brandenburg, Dr. Doris Lemmermeier, auf die Bedeutung des muttersprachlichen Unterrichts an Schulen aufmerksam.

 

Mehr als 900 Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund nehmen im aktuellen Schuljahr am freiwilligen Zusatzangebot des muttersprachlichen Unterrichts teil, darunter rund 380 Schülerinnen und Schüler in Arabisch, 240 in Russisch, 190 in Polnisch, 55 in Persisch (Dari bzw. Farsi), 40 in Vietnamesisch sowie 12 in Türkisch. Das sind insgesamt rund 30 Prozent mehr Schülerinnen und Schüler im muttersprachlichen Unterricht als 2016 (701 Schülerinnen und Schüler), auch die Teilnahmezahlen zur Förderung in Polnisch haben erneut zugenommen.

 

Ministerin Britta Ernst: „Für die Kinder und Jugendlichen ist die Förderung ihrer Muttersprache enorm wichtig. Damit erleben sie im Schulalltag die Anerkennung ihrer mehrsprachigen Fähigkeiten und ihrer interkulturellen Identität. Das fördert nicht nur ihr Selbstwertgefühl, sondern strahlt auch auf die Lernmotivation und die Zugehörigkeit zur Schule aus.“

 

Dr. Doris Lemmermeier, Integrationsbeauftragte des Landes Brandenburg:

„Mehrsprachigkeit ist in der heutigen Gesellschaft und auch auf dem Arbeitsmarkt ein großes Plus. Die Kinder von geflüchteten Familien und Familien mit Migrationshintergrund haben hier eine hervorragende Ausgangsbasis. Um diese wirklich nutzen zu können, brauchen sie Unterstützung. Ich bin froh, dass wir in Brandenburg mit dem muttersprachlichen Unterricht ein Angebot haben, mit dem diese Schülerinnen und Schüler den Bezug zu ihrer Herkunftskultur bewahren können und gleichzeitig ihre Integration erleichtert wird.“

Der muttersprachliche Unterricht wird ab einer Gruppengröße von mindestens 12 Schülerinnen und Schülern mit derselben Muttersprache gefördert. Er findet für maximal vier Unterrichtsstunden pro Woche, in jahrgangsstufen- oder schulübergreifenden Lerngruppen nach dem regulären Unterricht statt. Dadurch können die Schülerinnen und Schüler Kenntnisse in ihrer Herkunfts- und Familiensprache erwerben bzw. festigen. Die Regionalen Arbeitsstellen für Bildung, Integration und Demokratie (RAA Brandenburg) sind im Auftrag des Bildungsministeriums mit der Koordination des landesweiten Angebots betraut. Rechtliche Grundlage für den muttersprachlichen Unterricht ist die Eingliederungs- und Schulpflichtruhensverordnung.

 

Alfred Roos, Leiter der RAA Brandenburg: „Gute Kenntnisse in der eigenen Muttersprache sind als Ressource für das Erlernen der Schulsprache Deutsch und weiterer Fremdsprachen unerlässlich. Das muttersprachliche Angebot bietet zugleich vielfältige Anknüpfungspunkte für die Wertschätzung und Entwicklung der Mehrsprachigkeit in Brandenburger Schulen insgesamt. Die muttersprachlichen Lehrkräfte sind kompetente Mittler zwischen den zugewanderten Kindern und Eltern sowie der Schule.“

 

Weitere Informationen:

 

Presseinformation des MBJS, der Integrationsbeauftragten des Landes Brandenburg und der RAA Brandenburg als PDF


zurück zur Übersicht

«April 2024»
MoDiMiDoFrSaSo
25262728293031
1234567
891011121314
15161718192021
22232425

Programmausschreibung Lernen durch Engagement – für die Stärkung von Demokratiekompetenz an beruflichen Schulen

Aktuelle global-gesellschaftliche Entwicklungen nehmen nicht nur Einfluss auf unser demokratisches Zusammenleben, sondern auch auf die sich rasant wandelnde Arbeitswelt. Was bedeutet das für die (Aus-)Bildung junger Menschen von heute? Wenn wir eine zukunftsfähige Gesellschaft und lebendige Demokratie bleiben wollen, braucht es in der schulischen und beruflichen Ausbildung bestärkende Handlungsräume, in denen junge Menschen das Selbstvertrauen entwickeln, Herausforderungen individuell und kooperativ bewältigen zu können. Deshalb möchten wir gemeinsam mit beruflichen Schulen in Brandenburg das Potenzial von Lernen durch Engagement modellhaft erkunden – explizit auch mit Berufsschulen im Teilzeitbereich in Kooperation mit Ausbildungsbetrieben.

Lesen Sie mehr...
262728
293012345