Donnerstag, 15. Januar 2015
Die Spree-Oberschule in Fürstenwalde (OS) hat heute als 64. Schule im Land Brandenburg den Titel „Schule OHNE Rassismus – Schule MIT Courage“ erhalten. Bildungs- und Jugendminister Günter Baaske nahm an der Verleihung
teil und dankte den Schülerinnen und Schülern für ihr Engagement: „Gerade in diesen Tagen und Wochen ist es wichtig, dass sich die ganze Gesellschaft klar zu Demokratie, Weltoffenheit und Toleranz bekennt. Das zeigen uns die Attentate von Paris, aber auch die Engstirnigkeit und Intoleranz von Pegida und AfD.“
Baaske weiter: „In Brandenburgs Familien und in Schulen wird die Basis für eine demokratische und humane Welt gelegt. Ich freue mich, dass es im Land Brandenburg immer mehr Schulen mit diesem Titel gibt.“
Die Patenschaft übernehmen Präventionsbeauftragte des Landtages Katrin Gassner, der Leiter des Museums Fürstenwalde Guido Strohfeld, Harald und Rainer Opolka von der Optoelectronics GmbH und Co.KG, die auch Unterstützer der Aktion "Nazis einen Vogel zeigen" sind.
Im Rahmen der Verleihung des Schultitels eröffnete Baaske die Ausstellung „Demokratie
stärken – Rechtsextremismus bekämpfen“. Die Wanderausstellung der Friedrich-Ebert-Stiftung ist vom 14. Januar bis zum 23. Januar 2015 in der Spree-Oberschule zu sehen.
In der Spree-Oberschule werden ca. 330 Schülern unterrichtet, davon 95 fremdsprachige
Flüchtlingskinder, die in einem besonderen Modell beschult werden. Die Oberschule arbeitet sehr eng mit dem „Alreju-Heim“ und dem Übergangswohnheim für Flüchtlinge „Haus Hoffnung“ in Fürstenwalde zusammen. Das Beschulungsmodell der Oberschule zeigt sehr gute Erfolge und wird sichtbar durch „Start-Stipendien“ und sehr gute Schulabschlüssen der fremdsprachigen Schüler. Im Jahr 2009 erhielt die Oberschule den Ehrenpreis des Landes für gute Integrationsarbeit.
Die Idee einer „Schule OHNE Rassismus – Schule MIT Courage“ wurde anlässlich des Erstarkens rechtsradikaler Parteien 1988 von Schülerinnen und Schülern sowie Jugendarbeitern in Belgien entwickelt und ist in mehreren europäischen Ländern verbreitet. In Deutschland haben inzwischen mehr als 1.600 Schulen diesen Titel erworben und werden dabei bundesweit vom Verein „Aktion Courage“ unterstützt. In Brandenburg koordinieren die Regionalen Arbeitsstellen für Bildung,Integration und Demokratie (RAA Brandenburg) das Projekt „Schule OHNE Rassismus
– Schule MIT Courage“. Der Titel wird hier seit 1998 vergeben.
Die Voraussetzungen zur Teilnahme an dem Projekt sind:
- Mindestens 70 Prozent aller Angehörigen einer Schule (Schüler, Lehrer, Sozialpädagogen, Sekretärinnen, Hausmeister etc.) verpflichten sich mit ihrer Unterschrift, sich künftig gegen jede Form von Diskriminierung an ihrer Schule aktiv einzusetzen, bei Konflikten einzugreifen und nachhaltige Aktionen durchzuführen.
- Mindestens einmal pro Jahr wird ein Projekt zum Thema „Diskriminierung“ entwickelt, um langfristig gegen jegliche Form von Diskriminierung, insbesondere Rassismus, vorzugehen.
- Schulen ohne Rassismus müssen eine Patin oder einen Paten gewinnen, die oder der das Projekt begleitet und unterstützt.
Mehr Informationen unter:
www.tolerantes.brandenburg.de
www.raa-brandenburg.de
www.schule-ohne-rassismus.org
Diese Pressemitteilung finden Sie hier im pdf-Format.