Donnerstag, 27. März 2014
Die RAA Brandenburg freut sich, dass
es – wie der Presse zu entnehmen ist – der Polizei gelungen ist, zwei
Neonazis an einer Schule in Senftenberg
festzunehmen.
Über mehrere Monate wurden durch
neonazistische Gruppen im Süden Brandenburgs mehrere Schilder der
„Schulen ohne Rassismus – Schulen mit
Courage“ durch Neonazis abmontiert oder beschmiert, Außenwände der
betreffenden Schulen verunstaltet, Schulen und demokratische
Organisationen mit emails belästigt und weitere Aktivitäten im Umfeld
von Schulen durchgeführt.
Alfred Roos,
Leiter der RAA Brandenburg:
„Für uns
war und ist wichtig, dass die betroffenen Schulen sofort und umsichtig
reagiert haben. Die Schilder wurden sofort ersetzt, Schülerinnen und
Schüler und die Lehrkräfte an den Schulen haben
sich mit dem Problem auseinandergesetzt und mit vielen Aktionen
gezeigt, dass sie sich nicht einschüchtern zu lassen.
Ein besonderer
Erfolg ist, dass es den Rechtsextremen nicht gelungen ist, mit dem
Sympathieträger des „Krümelmonsters“
aus der Sesamstraße zu punkten. Sie haben mit ihren Aktivitäten das
Gegenteil erreicht. An vielen Schulen und Kommunen haben sich die
Bürgerinnen und Bürger solidarisiert, Initiativgruppen von Schülerinnen
und Schülern sind entstanden, die sich mit Rassismus
und Rechtsextremismus auseinander gesetzt haben.
Wichtig ist uns
aber auch zu betonen, dass die Aktivitäten des „Krümelmonsters“ alles
andere als „niedlich“ sind. Im
Umfeld der Aktivitäten sind Schülerinnen und Schüler, auch aus
Grundschulen, vor ihren Schulen von Rechtsextremen angesprochen worden.
Wenn – wie in einem Fall geschehen – ein Kind aus einer
vietnamesisch-deutschen Familie – seine Eltern bedroht sieht und
diese weinend schildert – dann können wir nicht einfach zum
Tagesgeschäft übergehen.“
Weitere Informationen
Info zu „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“
Die
Idee einer „Schule OHNE Rassismus – Schule MIT Courage“ wurde
anlässlich des Erstarkens rechtsradikaler Parteien 1988 von Schülerinnen
und Schülern sowie Jugendarbeitern
in Belgien entwickelt und ist mittlerweile in mehreren europäischen
Ländern verbreitet. Allein in Deutschland haben inzwischen mehr als
1.000 Schulen diesen Titel erworben und werden dabei bundesweit vom
Verein „Aktion Courage“ unterstützt.
Im
Land Brandenburg koordinieren die Regionalen Arbeitsstellen für
Bildung, Integration und Demokratie (RAA Brandenburg) das Projekt
„Schulen OHNE Rassismus – Schule MIT Courage“.
Der Titel wird hier seit 1998 vergeben. Zur Zeit umfasst das Netzwerk
in Brandenburg 59 Schulen.
Die Voraussetzungen zur Teilnahme an dem Projekt sind:
-
Mindestens 70 Prozent aller Angehörigen
einer Schule (Schüler, Lehrer, Sozialpädagogen, Sekretärinnen,
Hausmeister etc.) verpflichten sich mit ihrer Unterschrift, sich künftig
gegen jede Form von Diskriminierung an ihrer Schule aktiv einzusetzen,
bei Konflikten einzugreifen und nachhaltige Aktionen durchzuführen.
- Mindestens ein Mal pro Jahr wird ein
Projekt zum Thema „Diskriminierung“ entwickelt, um langfristig gegen
jegliche Form von Diskriminierung, insbesondere Rassismus, vorzugehen.
-
Schulen ohne Rassismus müssen eine Patin oder einen Paten gewinnen, die oder der das Projekt begleitet und unterstützt.
Weitere Informationen gibt es im Internet unter:
www.raa-brandenburg.de
www.schule-ohne-rassismus.org