Dienstag, 21. Juni 2016

Viertes Modul der Fortbildung "Interkulturelle Schulentwicklung" für Schulberater/innen und Multiplikator/innen

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Das letzte Modul der Fortbildungsreihe „Interkulturelle Schulentwicklung“ fand zu dem Thema „Rolle der Haltung von Lehrkräften“ in Cottbus vom 14.-16.06.2016 statt.

In einem Vortrag zu „Die Normalität des Rassismus in der Migrationsgesellschaft – Verstrickungen als Herausforderung für die schulpädagogische Praxis“ definierte die Referentin Anna Aleksandra Wojciechowicz den Begriff Rassismus und ordnete ihn in einen historischen Kontext ein. Zudem setzte sich der Vortrag mit verschiedenen Umgangsformen mit Rassismus auseinander.

Die Referentin machte darauf aufmerksam, dass gerade eine Beschäftigung mit Alltags-Rassismus, der sich besonders in kleinen, „nicht böse gemeinten“ Fragen oder Bemerkungen äußere,  extrem wichtig sei.

Zusammenfassend hielt Frau Wojciechowicz fest, dass Rassismus eine gesamtgesellschaftliche Tatsache und kein individuelles Problem Einzelner sei, es deswegen im Hinblick auf Schule von großer Bedeutung sei, sich Rassismus auf institutioneller Ebene anzuschauen.

In einer anschließenden Diskussion überlegten die Teilnehmenden:

Wie in unserem konkreten Arbeitsfeld mit Rassismus umgegangen werden könne, wenn der Rassismusbegriff so weit gefasst ist
welche Handlungsmöglichkeiten sich daraus ergeben könnten
wie lange Rassismus bereits existiere und ob es seit der Globalisierung und Industrialisierung einen Unterschied gebe

Am zweiten Tag  arbeiteten die Teilnehmenden in kleinen Workshop-Gruppen „Zu Fallstricken und Handlungsräumen rassismuskritischer Bildungsarbeit“. Folgende beide Themen wurden in den Gruppenarbeiten behandelt:

(Neo)Linguizismus in pädagogischen Diskursen über Sprache(n)
Romantisierende und Defizitorientierte Repräsentation von „Afrika“ oder: was Kinder aus Schulbüchern über „Afrika“ lernen sollen.

Der letzte Tag bot die Möglichkeit, eigene Denk- und Handlungsmuster zu reflektieren. Jacqueline Alex, Trainerin für Kritisches Weiß-Sein & Mimik- und Theaterpädagogin bot gemeinsam mit Julia Lemmle, Trainerin für Kritisches Weiß-Sein, Coach und Performerin einen Workshop mit dem Titel „Souveräne Vielfalt, Privilegien reflektieren- Meine Rolle und Haltung als Lehrkraft. Ein Workshop zum kritischen Weiß-Sein“ an.

Zunächst wurden die Teilnehmenden dazu angeregt, darüber nachzudenken, wann ihnen das erste Mal bewusst wurde, dass sie weiß sind und ob sie sich schon einmal dazu positionieren mussten/ positioniert haben.

In Form von Argumentationsübungen übten die Teilnehmenden, rassistischen Äußerungen mit Klarheit entgegenzutreten.

Um die vier Module der Fortbildungsreihe abschließend miteinander zu verknüpfen, ließen die Teilnehmer/innen Revue passieren, welche Erkenntnisse und hilfreichen Ideen sie aus den einzelnen Modulen für ihre Tätigkeit als Schulberater/innen zu „Interkultureller Schulentwicklung“ mitnehmen.


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